Der Bildhauer Kai Nielsen spielt eine bedeutende Rolle für das Faaborg Museum.
Kai Nielsen kam aus Svendborg und wurde 1912 an der Kunstakademie ausgebildet. 1913-14 reiste er nach Paris, um die moderne, aber auch die ältere Kunst zu studieren. Er war Mitglied der „Herbstausstellung der Künstler“ und der „Freien Ausstellung“ und stand hinter vielen Kunstwerken im öffentlichen Raum, zum Beispiel „Blågårds Plads“ (1912-1922) in Kopenhagen und Ymerbrønden in Faaborg (1913).
Kai Nielsen vereint Stilelemente der klassischen Kunst mit dem Gebrauch von Formen und Material in der Moderne. Ein Großteil seiner Werke zeigt den menschlichen Körper im Zusammenspiel mit einer belebten und lebensspendenden Natur, und häufig handeln sie von mythischen, zeitlosen Erzählungen. Inspiration erhielt er vor allem durch die griechische und nordische Mythologie und biblische Texte.
Der einzige Bildhauer des Faaborg Museums
Kai Nielsens Skulpturen befinden sich in Parks und in Städten in ganz Dänemark, aber das Faaborg Museum besitzt einige seiner Hauptwerke, zum Beispiel „Das Marmormädchen“ von 1909, das zu seinem Durchbruch führte, und „Granitmädchen“ von 1915. Mitten im kobaltblauen Kuppelsaal des Museums thront der Museumsgründer Mads Rasmussen wie eine monumentale Skulptur in poliertem Granit. Die Skulptur wurde zur Einweihung des Museums 1915 fertiggestellt. Im Bildhauersaal kann man Modelle (1923-24) besichtigen, die zur Gestaltung der Loggia des Studentergården in Kopenhagen dienen sollten. Die eine Gruppe, „Die Erschaffung der Erde“, zeigt Ymers riesenhaften Körper, der als Erde für die Menschen gedeutet wird. Die zweite Gruppe, „Die Erschaffung des Menschen“, zeigt Adam und Eva sowie Gott, der als zweifache Gestalt aus der Dunkelheit hervortritt.